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Rheinbrücke im oberen Mittelrheintal – Wettbewerb

Rheinbrücke im oberen Mittelrheintal

Rheinbrücke im oberen Mittelrheintal

Straßenbrücke

Projektpartner:

Ingenhoven Architekten GmbH, Düsseldorf

Umfang:

Vorentwurf, Visualisierung, Statische Vorberechnung, Kostenschätzung

Planungszeitraum:

2009

Ort:

St. Goar - St. Goarshausen

Land:

Deutschland

Auslober:

Landesbetrieb Mobilität Rheinland-Pfalz, Koblenz

Stützweiten:

65,00 + 86,05 + 163,75 + 85,05 + 65,00 + 50,00 m

Gesamtstützweite:

513,85 m

Gesamtbreite:

12,95 m

Grundriss:

Korbbogen, bestehend aus vier Kreisbögen

Überbau:

Trapezförmiger Hohlkasten aus Stahl mit orthotroper Platte und außerhalb des Hauptfeldes linear veränderlicher Höhe

Gründung:

Flusspfeiler tiefe Flachgründung, Landpfeiler und Widerlager mit Großbohrpfählen

Herstellung:

Landfelder abschnittsweise unter Verwendung von Hilfsunterstellungen. Fertigung des Hauptfeldes am Rheinufer, Transport per Schiff zur Einbaustelle und Einheben.

 

Besonderheiten:

Der Grundgedanke des Entwurfs ist, Rampen und Brücke einer einzigen harmonischen Linie folgen zu lassen. Der Überbau erstreckt sich auch über der Stromöffnung nicht in einer Geraden, sondern schwingt sich fugenlos in einem eleganten Korbbogen über den Rhein. Dabei werden Abhängungen wie bei Schrägseil- oder Hängebrücken bewusst vermieden.

Es ist sicher ganz ungewöhnlich, einen Strom wie den Rhein in einem horizontalen Bogen zu überqueren. Genau diese Lösung ist es eben, die in größter Zurückhaltung die Achtung vor dem Kulturerbe manifestiert. Das Bauwerk erreicht gerade durch Reduktion auf das absolut Notwendige die höchst mögliche Anpassung an die Welterbelandschaft. Ja, sie wertet diese an der Stelle sogar auf. Trotz des Minimalismus erkennt man die große Geste, die das Bauwerk unverwechselbar macht, so unverwechselbar wie das Umfeld.

Wettbewerbs-ergebnis:

2. Preis

Begründung der Jury:

Der im Grundriss U-förmige Brückenentwurf mit einer schlank gehaltenen Stahlbalkenbrücke ist innovativ und optisch in seinen Tragelementen weitgehend reduziert. Das
Brückenbauwerk ordnet sich der sensiblen Flusslandschaft
unter und will in seiner Schlichtheit bewusst nicht dominieren. Der Entwurf hat keine Sichtbeziehung zur Loreley und nur eine geringe Beeinträchtigung der Sichtachse stromauf zur Burg Maus und dem historischen Ortsteil von Wellmich.
Die Rampen fügen sich in einem schönen Schwung zur linken Rheinseite und verbessern damit das derzeit bestehende negative Erscheinungsbild. Die Uferbereiche sind hinsichtlich der Integrierung in die Flusslandschaft gestalterisch noch vertiefter einzubinden.
Die schlanke im Grundriss gekrümmte Balkenbrücke ermöglicht sehr schlanke Flusspfeiler und ist als innovativ einzustufen. Die Werkstoffwahl Stahl ist zielführend für das schlanke Brückentragwerk. Die Konstruktionsprinzipien und Details ergeben gleichwohl eine standsichere, planbare und robuste Konstruktion für den Baulastträger.
Die Realisierbarkeit entspricht dem Stand der Technik. Die Konstruktion ermöglicht ein dauerhaftes Bauwerk. Das gleiche gilt für Unterhaltung und Prüfbarkeit. Die Wirtschaftlichkeit des Brückenbauwerks und die Renaturierung und Anlage weiterer Außenanlagen liegt im durchaus günstigen Bereich einer vergleichbaren Brücke. Die Brücke beeinträchtigt keine Natura 2000-Gebiete. Die Rampen benutzen nur bereits beeinträchtigte Uferbereiche. Die Ufergestaltung wertet die jetzt beeinträchtigten Uferbereiche ökologisch wohltuend auf.


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